Feuchtberger, Waltraud

geboren 1955 in Judenburg, studierte Romanistik in Wien und an der Pariser Sorbonne. Wohnt und arbeitet heute als wissenschaftliche Übersetzerin in der Nähe von Paris. Ihre Gedichte wurden bis heute in österreichischen Literaturzeitschriften gedruckt.

Vedute, vorstellbar, ihres Körpers.
Auch wenn sie nicht anruft

Sobald das Alter ausreichend sich
zurechtfindet in Öffnungen, zwischen
Abfluss und Erhebung, und nach dem
Kompass schwimmt in den fleischigen
Bauten des Wassers (und
im Tierkreis): Setzt

das Wissen Teile zusammen, die
auf knittrigen Laken ihm zuliegen –
benutzt das Hirn die
Sammlung der Daten für das
Aushauen des Bildes, Schlag
auf Schlag, nach vorsichtigem
Geklopfe, streichelndem Hieb –
für sich. Ein Vorspiel

der Masturbation. Und dem
kleinen Beschiss entwächst,
wie die klare Logik
eines Selbstmords,
zugleich die Ablehnung
späterer Berührung. Fremdes
wird unerreicht, plötzliches
Aus für jenes Du, und –
die eben erschaffene
Nähe der Schaulust
wirkt nur noch fahl,
müde, unkoloriert.